Internetnutzung

Nach Ergebnissen der ARD/ZDF-Onlinestudie 2022 nutzen 80 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren das Internet täglich für knapp 4 Stunden (234 Minuten netto). Die mediale Internetnutzung erreicht 2022 einen neuen Höchstwert.46 Täglich nutzen 72 Prozent (2021: 55%) der Bevölkerung ab 14 Jahren Medienangebote über das Internet, und das im Durchschnitt für 160 Minuten (2 Std. 40 Min.). Dabei werden Bewegtbildangebote am häufigsten genutzt (51%), gefolgt von Text (45%) und Audio (42%). Auf die sonstige Internetnutzung (Onlinespiele, Internetsuche, Social-Media, Onlinebanking, Online-Shopping etc.) entfallen 62 Minuten, auf die Individualkommunikation (Chatten, E-Mail, Messenger etc.) 59 Minuten.

Die tägliche Nutzungsdauer des medialen Internets hat zwischen 2021 (136 Minuten) und 2022 (160 Minuten) einen Zuwachs von insgesamt 24 Minuten in Bezug auf die Gesamtbevölkerung erfahren. Zuwächse sind in allen Altersgruppen zu verzeichnen. Die höchste Nutzungsdauer entfällt auf die Gruppe der 14- bis 29-Jährigen mit täglich 284 Minuten (2021: 269 Minuten). Das sind knapp 5 Stunden tägliche mediale Internetnutzung. Aber damit scheint allmählich eine Obergrenze erreicht zu sein, da die Zuwächse mit 15 Minuten gegenüber dem Vorjahr in dieser Zielgruppe am geringsten ausfallen. Die Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen konsumiert täglich 204 Minuten (2021: 178 Minuten) mediale Inhalte über das Internet, die 50- bis 60-Jährigen 105 Minuten (2021: 77 Minuten) und die ab 70-Jährigen 49 Minuten (2021: 23 Minuten ).

Im Jahr 2022 entfällt nur noch die Hälfte der gesamten Bewegtbildnutzung auf das klassische Fernsehen (2021: 51%; 2020: 55,1%). Der Digitalisierungsbericht Video 2022 belegt eine Verschiebung der Bewegtbildnutzung vor allem in Richtung Video-on-Demand (VoD) und Livestreaming in allen Altersklassen. Innerhalb von zwei Jahren ist die klassische TV-Nutzung um 5,1 Prozentpunkte zurückgegangen. Im Gegenzug ist bei Video-on-Demand im Zweijahreszeitraum eine Nutzungszunahme um 5,5 Prozentpunkte von 29,5 Prozent im Jahr 2020 auf 35 Prozent im Jahr 2022 (2021: 33%) zu verzeichnen. Der Nutzungsanteil von Livestreaming lag 2020 und 2021 bei 8 Prozent, im Jahr 2022 bei 9 Prozent. Auf selbst aufgezeichnete Sendungen entfallen aktuell 6 Prozent (2021: 7%). Diese Durchschnittswerte beziehen sich auf die Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren. In den jüngeren Altersgruppen unter 40 Jahren wird deutlich mehr Zeit mit VoD-Angeboten verbracht als mit linearem Fernsehen; erst bei den über 50-Jährigen kehrt sich dieses Verhältnis um.

In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen entfallen bereits 82 Prozent der Videonutzungszeit auf nicht lineare Angebote aus dem Internet. Auch bei den 20- bis 29-Jährigen dominiert die Onlinenutzung deutlich. Bei der linearen Programmnutzung liegt das klassische TV weiterhin vor den Internet-Livestreams. Zwei Drittel der unter 30-Jährigen schauen nach wie vor regelmäßig (d.h. mindestens einmal im Monat) klassisch linear fern, allerdings mit rückläufiger Tendenz. Fast alle (97%) schauen regelmäßig Onlinevideos. Am beliebtesten sind Video-Sharing-Dienste wie YouTube (91,4%) und Video-Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+ (87,3%). In den jungen Altersgruppen sind Social-Media-Videos (über TikTok, Snapchat, Instagram, Facebook) besonders beliebt (80,9%). Die Broadcaster-Video-on-Demand-Angebote (BVoD), also die Online-Ableger der TV-Sender, Mediatheken, Programmplattformen nutzen 59 Prozent der unter 30-Jährigen. Am meisten genutzt werden die BVoD-Angebote RTL+ und Joyn. Die TV-Veranstalter bauen ihre Online-Angebote immer weiter aus, um insbesondere auch jüngere Zuschauer mit ihren Inhalten zu erreichen.

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