dekoratives Element: Abbildung von mehreren Personen, die verschiedene Medien, wie Zeitung, Buch, Tablet, Smartphone nutzen.

Mediennutzung

Die Erfassung der Mediennutzung und die Beurteilung des Einflusses der Medienangebote auf die Meinungsbildung gehört zu den Kernaufgaben der KEK. Im Mittelpunkt steht das „Leitmedium“ Fernsehen und als maßgebliches Kriterium für die Bewertung von Meinungsmacht der Zuschaueranteil. Im Rahmen der Information zur Fernsehnutzung ermittelt die KEK die auf einzelne Programme und Sendergruppen entfallenden Zuschaueranteile. Zudem ist die Onlinevideonutzung in Relation zur klassischen Fernsehnutzung von besonderem Interesse.

99 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren nutzen täglich visuelle, auditive oder textbasierte Medieninhalte und das mehr als 7 Stunden lang (netto, ohne Überschneidungen) (Quelle: ARD/ZDF-Studie Massenkommunikation Trends 2022). Die Tagesreichweite und die Nutzungsdauer belegen die Relevanz, die Medien im Alltag der Menschen einnehmen.

Mediennutzung: Tagesreichweite und Nutzungsdauer 2019-2022

Tagesreichweiten von Video und Audio steigen, Text bleibt rückläufig 

Die Tagesreichweiten von Video und Audio bleiben in der Gesamtbevölkerung auf hohem Niveau weiter. Mittlerweile 88 Prozent der ab 14-Jährigen nutzen an einem Durchschnittstag Fernseh- oder andere Videoinhalte linear oder zeitsouverän. Radiosendungen, egal ob „live“ oder zum Nachhören, oder andere Audioinhalte wie Podcasts oder Musikstreaming erreichen täglich 80 Prozent der Bevölkerung. Im Gegensatz dazu liegt die Tagesreichweite der Textnutzung, die Zeitungen und Zeitschriften (analog oder digital), Berichte/Artikel auf anderen Plattformen im Internet sowie Bücher (gedruckt oder als E-Book) berücksichtigt, mit 63 Prozent deutlich darunter, ist tendenziell jedoch innerhalb eines Jahres erstmals wieder deutlich gestiegen (2021: 45%). 

Mediennutzung verlagert sich zunehmend ins Internet

Im Gegensatz zu den Tagesreichweiten von Video und Audio, die sich im Zeitraum 2019 bis 2022 insgesamt nur geringfügig geändert haben, fällt beim „medialen Internet“ die fast schon dynamische Entwicklung nach oben auf. Fast drei Viertel der Bevölkerung ab 14 Jahren nutzt pro Tag mittlerweile Medieninhalte auch oder ausschließlich über das Internet (72 %). Das sind 28 Prozentpunkte mehr als 2019. Noch deutlicher ist die Nutzungsdauer für Video, Audio oder Text über das Netz angestiegen. Sie liegt in der Bevölkerung ab 14 Jahren mittlerweile bei 160 Minuten täglich. 
Die mediale Internetnutzung verzeichnet in allen Generationen Zuwächse. Allerdings ist das Ausmaß der Verlagerung der Mediennutzung ins Internet in jüngeren Altersgruppen stärker ausgeprägt. 14- bis 29-Jährige nutzen mit einer Tagesreichweite von 97 Prozent nicht nur deutlich mehr Medien über das Internet, sie verbringen auch mehr Zeit damit (2022: 284 Minuten pro Tag). 

Video vergrößert sukzessive seinen Anteil am Zeitbudget

Wie bei der Tagesreichweite liegen auch die Nutzungsdauern von Video und Audio in der Gesamtbevölkerung mit großem Abstand vor Text vorne. Während die Bewegtbildnutzung seit 2019 um 19 Minuten zugenommen hat, hat die Audiozeit mit einem Minus von 14 Minuten etwas nachgelassen. Dadurch zeichnet sich im Durchschnitt über alle Personen ab 14 Jahren anteilig eine Verschiebung zu Video ab. Knapp die Hälfte der über sieben Stunden, die mit Medien verbracht werden, entfällt mittlerweile auf Bewegtbild (47 %). Im Gegenzug ist der Anteil von Audio leicht auf 37 Prozent gesunken. Die Nutzung von Text ist bei 15 Prozent leicht gestiegen.
Eine Verschiebung Richtung Bewegtbild zeichnet sich auch bei den 14- bis 29-Jährigen ab. Das Zeitbudget für Video liegt mit aktuell fast dreieinhalb Stunden täglich zwar nach wie vor unter dem Bevölkerungsdurchschnitt, es ist aber seit 2019 mit einem Peak 2020 sogar überproportional stark um 43 Minuten gestiegen. Im selben Zeitraum ist die Nutzungsdauer für Audioinhalte auf aktuell 152 Minuten um 23 Minuten zurückgegangen. Seit 2020 beansprucht Video in der Altersgruppe schließlich einen größeren Anteil des Zeitbudgets für sich als Audio.

Fernsehnutzung

Im Mittelpunkt der Vielfaltssicherung steht das „Leitmedium“ Fernsehen und als maßgebliches Kriterium für die Bewertung von Meinungsmacht der Zuschaueranteil. 

Internetnutzung

Video-Angebote werden zunehmend auch über das Internet genutzt. Sie weisen eine deutliche Nähe zum linearen Fernsehen auf und verfügen somit über einen erheblichen Meinungseinfluss.